Die Magie des Schreibens – Basic Lesson 6

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Inhaltsverzeichnis dieser Lektion:


  • Text: “Ein Geheimnis von wirklich guten Blogartikeln”
  • Zusammenfassung
  • Aufgabe

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Ein Geheimnis von wirklich guten Blogartikeln

Ihm blieben nur noch wenige Tage Zeit, bis die Wette abgelaufen war. 

Die letzten 10 Tage waren vergangen wie im Flug, während er alles abgearbeitet hatte, was Petra ihm bei ihrem letzten Treffen mit auf den Weg gegeben hatte. 

Doch irgendetwas fehlte noch. Jedesmal wenn er einen Text in seinen Blog einfügte und sich die Vorschau anschaute, dann hatte er das Gefühl, dass irgendwas noch nicht wirklich gut war. Er konnte nur auf Teufel komm raus nicht sagen was es war. 

Er hatte bei seinen Blogartikeln doch alles befolgt. 

  • Er war mitten in der Handlung eingestiegen und hatte sich außerdem viele Gedanken darüber gemacht, für wen seine Texte waren und welches Ziel er damit erreichen wollte. 
  • Er hatte gute Überschriften an den richtigen Stellen eingefügt. 
  • Die Texte waren spannend und hatten gute Wendepunkte. 
  • Die Storys waren schlüssig und anschaulich. 
  • Er hatte alle Texte nach den Vorgaben für gutes SEO überarbeitet. 

Und dennoch… da war irgendwie kein wirklich mitreißender Blogartikel. Ganz ehrlich… wenn er selbst ein fremder Leser wäre, dann würde er über die ersten paar Absätze der meisten Artikel nicht hinauskommen. 

Was war da nur los? Er fühlte sich wie ein Anfänger. Hatte er überhaupt jemals einen wirklich guten Text geschrieben? Sollte er einfach aufgeben und die Wette Wette sein lassen? Doch darauf würde sich der Sohn des reichsten und gleichzeitig gefährlichsten Geschäftsmannes der Stadt sicherlich nicht einlassen. Auf was hatte ER sich da bloß eingelassen? 

Er musste verrückt gewesen sein und jetzt würde er für seine totale Selbstüberschätzung bezahlen. 

Mutlos klappte er den PC zu und starrte an die Wand vor sich. Und wie in einem Kino zogen die Erinnerungen an dieses Gespräch vor einigen Wochen wie die düsteren Bilder eines Psychothrillers in seinem Geiste an ihm vorbei. 

Die Wette

“Ha, Bloggen! Pffff! Das soll eine Kunst sein? Das kann doch jeder!” Übermütig schmeißt der Autor den Kopf zurück und schaut den jungen Mann vor sich herausfordernd an. Er hatte an diesem Abend ein, zwei Bierchen zu viel getrunken und dies schien seinem Selbstbewusstsein nun gerade den richtigen Schwung zu geben. 

Da war dieser Sprößling, dieser Sohn eines neureichen Geschäftsmannes und der wollte ihm doch glatt erzählen, dass es eine Kunst sei, einen guten Blog aufzuziehen mit dem man auch richtig Geld verdienen konnte. 

Er hatte laut gelacht. Er wusste schließlich wovon er sprach, schrieb er doch schon seit Jahren erfolgreiche Bücher. Doch seit kurzem gab es da diese Blogger. Die nervten ihn schon lange. Kein Stil. Kein Handwerkszeug. Da wurde einfach drauflos geschrieben und diese Leute ignorierten einfach alle Regeln der Kunst.  

Da kommt ihm dieser Jungspund jetzt gerade recht. Und der grinst ihn einfach nur frech an und antwortet nicht. Das ist zuviel. 

“Ich wette mit Dir” schmettert der Autor ungehalten heraus “dass ich keine zwei Monate brauche, um einen Blog zu schreiben, der mindestens genauso erfolgreich ist wie Deiner!” 

Jetzt horcht sein Gegenüber gespannt auf. Eine Wette? Wunderbar, er liebte Wetten!

“Um was willst Du wetten?” 

Der Autor zuckt zusammen. Einen Moment bereut er es, so unbedacht gewesen zu sein. Aber jetzt kann er keinen Rückzieher mehr machen. 

“Ich wette um..” der Autor überlegt angestrengt. Doch der junge Blogger ist schneller. 

“Wie wäre es, wenn wir um die Erlöse des nächsten Monats wetten? Gewinnst Du, erhältst Du die Erlöse aus meinem Blog für den nächsten Monat. Gewinne ich, bekomme ich die Erlöse aus Deinen Buchverkäufen. Ebenfalls für einen Monat.” 

Der Autor versucht sich nicht anmerken zu lassen, dass ihm gleichzeitig heiß und kalt wird. Plötzlich ist er total nüchtern. Hätte er doch bloß nicht so eine große Klappe riskiert! 

“Gilt die Wette?” Wieder grinst sein Gegenüber. Selbstzufrieden. Oh, wie er diesem jungen Kerl am liebsten in den Allerwertesten treten möchte. 

“Alles klar!” erwidert der Autor. “Die Wette gilt.” 

Eine seltsame Karte

Langsam kehrten die Gedanken des Autors wieder in die Gegenwart zurück. Die Wand vor ihm schien zurückzustarren und ihn auszulachen. Du Narr, sagte sie in gleichgültiger Weise, Du kannst sonst schon kaum die Miete für mich bezahlen. Jetzt sieht es wohl so aus, als ob Du bald woanders Deine langweiligen Geschichten schreiben müsstest. 

Der Autor stand mit einem Ruck auf und löste sich aus seiner Erstarrung. Mit ernstem Gesicht ging er ein paar Mal in seinem kleinen Schreibzimmer auf und ab. Ja, er würde diese Wette wahrscheinlich verlieren. Trotz der Hilfe seiner Schwester und seiner Exfreundin Petra. Trotz all des Lernens über gutes Schreiben, Überschriften und SEO. 

Doch da blieb sein Blick auf einer kleinen Karte an der Pinnwand auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers hängen. Zuerst blieb er wie angewurzelt stehen, dann ging er hinüber und schaute sich die Karte genauer an. Er war sich sicher, dass diese Karte heute morgen noch nicht da gehangen hatte. 

Als er näher kam und lesen konnte, was darauf stand, traute er seinen Augen nicht. 

Das konnte doch nicht sein. 

Magie des Schreibens… war das ein schlechter Scherz? Aber von wem? 

Eine Weile starrte er auf diese eigenartige Visitenkarte während sein Gehirn nach Erklärungen suchte, was das alles zu bedeuten haben könnte. 

Doch dann wurde ihm klar, dass es im Grunde gar nicht wichtig war, woher diese Karte kam, sondern dass sie vielleicht die Lösung seiner Probleme war. Vielleicht. 

Er fasste sich ein Herz, nahm sein Handy und wählte die Nummer auf der Karte. Was hatte er nun noch zu verlieren? 

Die Schreibmagierin

“Ja?” ertönte eine weibliche Stimme am anderen Ende. 

“Hallo” erwiderte der Autor “ich habe Ihre Karte an meiner Pinnwand gefunden.” Er fasste sich kurz an den Kopf. Was war denn das für ein dämlicher Satz? ‘Ich habe Ihre Karte an meiner Pinnwand gefunden.’ Ja natürlich… jetzt würde die Frau am anderen Ende wahrscheinlich direkt auflegen. Oder ihn vorher noch für verrückt erklären und dann auflegen. 

Stattdessen aber sagte sie: “Ah wunderbar! Ich habe Ihren Anruf bereits erwartet. Ich vermute, Sie wissen nicht wer ich bin?” 

“Nein” antwortete der Autor wahrheitsgemäß. Er war so verblüfft, dass er nicht viel mehr herausbrachte. 

“Ich bin die Schreibmagierin und dass Sie meine Karte gefunden haben, sagt mir, dass Sie einen Text geschrieben haben, mit dem Sie nicht zufrieden sind. Nicht wahr? Ganz und gar nicht zufrieden.” 

“Genau.” Immer noch war der Autor nicht sicher, ob er hier veräppelt wurde oder gleich aufwachen würde aus einem sehr seltsamen Traum. 

“Nun” erwiderte die Frauenstimme am anderen Ende fröhlich “das ist schön. Vermutlich hatten sie es auch schon mit meinem Kollegen, dem Schreibtechniker zu tun?” 

“Dem Schreibtechniker?” Nun war der Autor vollends verwirrt. “Was meinen Sie denn damit?” 

“Nun” lachte die Frau erneut “in der Regel finden die Menschen erst zu ihm. Und dann erklärt er ihnen sehr genau, wie man Texte strukturiert, wie man Überschriften schreibt, wie ein Spannungsbogen funktioniert und so weiter. Vermutlich hat er Ihnen auch noch einen Einblick in die Welt des SEO gegeben? Sie wissen also jetzt – technisch gesehen – wie man gute Blogartikel und Texte schreibt, die Menschen finden und lesen.” 

Die Stimme schwieg. Der Autor nickte nur stumm. Dann wurde ihm klar, dass die Frau am anderen Ende sein Nicken ja nicht sehen konnte, also sagte er leise: “Mmmmmh. Ja. Genau so war es.” 

“Fein. Das ist sehr gut. Das sind wichtige Grundlagen.”

“Ja fein!” platzte es da aus dem Autor heraus “aber meine verdammten Blogartikel lesen trotzdem nicht genug Menschen!” 

“Verstehe” sagte die Stimme am Telefon. 

“Was Deinen Texten fehlt ist… “ sie hielt einen Moment inne “… Magie!” 

“Magie?” 

“Ja und ich werde Dir heute ein magisches Geheimnis verraten, das Dir helfen wird, Deinen Blog attraktiver und erfolgreicher werden zu lassen. Bist Du bereit?” 

“Mehr als bereit” antwortete der Autor und schöpfte ein kleines bisschen Hoffnung. 

Der eine Mensch

“Danke” sagte der Autor einen halbe Stunde später erleichtert “vielen Dank dafür!” 

“Nichts zu danken” antwortete die Schreibmagierin. “Es ist mir eine Freude und ich bin gespannt auf die Wirkung Deines nächsten Artikels!” 

Der Autor legte auf und machte sich sofort ans Werk. Was die Schreibmagierin ihm erklärt hatte war eigentlich so einfach. Dennoch spürte er, dass es einen großen Unterschied machen würde. 

In den letzten Wochen hatte er so vieles an Technik gelernt. Sein Fokus war darauf ausgerichtet, möglichst viele Leser zu erreichen. Große Zahlen waren wichtig, denn er wollte ja seine Wette gewinnen. Dabei hatte er das Wichtigste vergessen: Den einen Menschen. 

“Schreib für einen Menschen.” hatte die Schreibmagierin ihm gesagt. 

“Für einen Menschen?” hatte er erstaunt geantwortet “aber ich will doch nicht einen Menschen, sondern ganz viele erreichen!” 

Sie erwiderte mit fester Stimme: “Wenn Du für ganz viele oder sogar für alle schreiben willst, erreichst Du niemanden. Wenn Du für einen schreibst, erreichst Du viele.

Wenn Du Reichweite willst, hast Du im Bloggen ein gutes Marketingtool gefunden. Aber nur, wenn Du damit keine Reichweite erzielen willst! 

Klingt paradox oder?” Der Autor konnte das Augenzwinkern der Schreibmagiern quasi hören. 

“Allerdings” hatte er darauf geantwortet “paradox, aber nicht unlogisch.” 

“Es ist absolut logisch. Aber dafür müssten wir jetzt in die Psychologie des Menschen eintauchen und Du stehst ja gerade etwas unter Zeitdruck. Daher würde ich vorschlagen, Du probierst es einfach aus und wir diskutieren das hinterher. Was meinst Du?” 

Er hatte eingewilligt und nun saß er hier und überlegte sich, wer die “eine Person” sein könnte, für die er heute noch einen Blogartikel schreiben könnte. Zuerst standen da nur ein paar grobe Eigenschaften auf dem leeren Blatt Papier vor ihm, doch dann konnte er sich die Person immer besser vorstellen und am Schluss war das Blatt bis zum Rand voll. 

Als er fertig war, hielt er sich dieses Bild vor Augen und schrieb für diese eine Person einen Blogartikel. Der Artikel war nicht persönlicher als sonst und der Autor hielt sich auch diesmal an viele der Techniken, die er gelernt hatte. 

Trotzdem konnte er fühlen, wie statt eines “Monologs” über ein Thema eine Art “Dialog” entstand. Freilich nur gefühlt, dennoch spürbar. 

Er veröffentlichte den Artikel und ging schlafen. 

Das Feedback

Am nächsten Tag hatte er eine Nachricht in seinem Emailpostfach: 

“Danke für diesen wundervollen Artikel. Ich habe das Gefühl, Sie haben ihn nur für mich geschrieben!” 

Der Autor konnte es nicht fassen. Bisher hatte er noch nie ein direktes Feedback zu einem seiner veröffentlichten Artikel erhalten und dieses hier war schon direkt am nächsten Morgen gekommen. Es sollte nicht das letzte sein an diesem Tag und endlich stiegen auch die Leserzahlen!

Da wusste der Autor, was nun zu tun war. 

Wenn er seine Wette doch noch gewinnen wollte, dann musste er mehr über “Die MAGIE des Schreibens” lernen! Er wollte nun dranbleiben. Wollte noch mehr der magischen Geheimnisse erfahren. Aber alles zu seiner Zeit. 

Jetzt würde er erst einmal diesem Blogger-Jüngling zeigen, was ein echter Autor drauf hatte! 

Zusammenfassung und Übungsaufgabe

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem obigen Text: 

  1. Technische Grundlagen des Schreibens sind wichtig. Aber nicht alles. 
  2. Schreibst Du für alle, erreichst Du niemanden. Schreibst Du für einen, erreichst Du viele. 
  3. Bloggen ist ein sehr effektives Marketingtool – wenn es keines ist. 
  4. Schreibe für “die eine Person”, so dass sich viele Menschen identifizieren können. 
  5. Lerne die Magie des Schreibens. 


AUFGABE:

➤ Erstelle anhand des Bonus-Sheets (siehe unten) eine Persona, für die Du Deine Blogartikel schreiben willst. Er/Sie ist die Wunschperson, von der Du am liebsten Feedback und Kommentare bekommen willst, also die Person, mit der Du am liebsten kommunizieren willst. 

➤ Schreibe einen Text oder Blogartikel nur für diese Person. Setze an Techniken ein, was gerade passt und vertraue auf das, was Du bisher gelernt und geübt hast. Geh in den Dialog. 

Bonus-Sheet

Hier bekommst Du den Teil 14 meines Kurses „15 Schlüsselelemente für Deine ganzheitliche und authentische Positionierung„:

Für das Bonus-Sheet klicke bitte hier:
Deine Ideale Klientin – Hilfe zur Erstellung der Persona