Erwartungen — eine Momentaufnahme

Ich hab jetzt ziemlich lange überlegt, wie ich diese Aufgabe stellen kann, ohne eine philosophische Diskussion vom Zaun zu brechen.

Denn beim Thema „Erwartungen“ scheiden sich – so sehr oft mein Gefühl – die Geister.

Die einen sagen, dass Erwartungen quasi schon von vornherein an Garant dafür sind, dass Dinge z.B. Beziehungen schiefgehen.

Meiner Meinung nach bestimmen unsere Erwartungen unser Leben. Und zwar komplett. Also: Erwarte ich nichts, dann bekomme ich auch nichts.

Wer mir jetzt mit „Ich habe nichts erwartet und dann mehr bekommen als erwartet“ kommt… ganz ehrlich, den kauf ich nicht.

Denn ich glaube, wenn Du wirklich nichts, also 0,0 erwarten würdest, dann wärst Du nicht mal hier. Wer also mehr bekommt, als er erwartet hat, hat insgeheim (vielleicht auch unbewusst) mehr erwartet.

Ich denke, wir können überhaupt nicht ohne Erwartungshaltungen in irgendeine Situation gehen, denn selbst wenn wir eine Situation noch nie erlebt haben, verknüpft unser Gehirn bereits bekannte Muster oder versucht zumindest einen Abgleich. Und schon zack – erwarten wir etwas.

Die Frage ist also für mich nicht: Sollte ich etwas erwarten?

Denn ich kann sowieso nicht nichts erwarten.

Die Frage ist vielmehr:

Was erwarte ich? Das schlechteste, ein Mittelmaß (was wir oft mit „nichts“ verwechseln) oder das beste?

Und wie können wir dahin kommen, das beste zu erwarten (was auch immer das im Einzelfall ist)? Ist das wirklich einfach eine Entscheidung, wie viele behaupten?

Wie kann ich mein Gehirn trainieren, das zu erwarten was ich wirklich will, anstatt alte Muster abzuspulen?

Okay, was ist nun die Aufgabe dahinter?

Was auch immer Du wirklich über Erwartungen glaubst… für einen Moment wollen wir mal so tun, als ob der Film Deiner Gegenwart, der sich gerade jetzt in Deinem Kopf abspult, Deine Zukunft gestaltet.

Wenn das nicht wahr wäre, könntest Du jetzt nicht den Film haben „Was für eine blöde Aufgabe, die mach ich nicht“ (und Du siehst Dich dabei grummelnd vor Deinem Schreibtisch sitzen) und die Aufgabe dann mit Spaß angehen. Es könnte aber sein, dass sich durch eben diesen Satz mit dem Spaß nun Dein Film verändert hat und Du siehst Dich lachend vor der Aufgabe sitzen.

Oder andersrum… wenn Du bereits jetzt den Film laufen hast „Hey, wie cool, das werden meine Leser dann sicherlich auch hilfreich finden!“ dann wird Deine Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit auch so sein.

Also… was ist der Film Deiner Gegenwart (nicht Deine Zukunftsvision) und welche Qualitäten hat er?

Beschreibe mir also bitte, was Deine Bewusstseinskamera (die hat Sensoren für Bild, Sprache und auch Gefühle) gerade aufnimmt. Und zwar jetzt.

Übe Dich darin, Deine Wahrnehmungen ganz exakt bzw. so exakt wie nur möglich wiederzugeben und gehe dabei soweit ins Detail, wie es Dir richtig erscheint, also wie es sich für Dich gut anfühlt.

Wochenaufgabe 26 ist also:

Mach eine Momentaufnahme.

Du lässt auf diese Weise – also falls Du es veröffentlichst – auch andere Menschen an Deinem Leben teilhaben, aber vor allem lernen sie Dich und Deine Sicht auf das Leben (Deine Erwartungen) besser kennen, ohne dass Du ihnen andauernd sagen musst, wie Du bist oder welche Ziele Du hast.

Wie Du das Leben in jedem Moment siehst, sagt natürlich viel über Dich aus, aber das eben ohne das lästige „Ich bin so und ich bin so (toll)!“

Und Du wirst automatisch damit auch Menschen anziehen (egal ob privat oder beruflich), die ähnlich schwingen oder zumindest schwingen wollen, wie Du.

Im Business: Dein idealer Kunde kommt zu Dir.

Und jetzt schreib!

Alles Liebe
Christina