Marketing im Flow? Das geht doch gar nicht.

Verkaufen ist immer noch für viele Coaches ein ganz böses Wort. Niemand will sich gerne anbiedern. Andere mit guten Argumenten von sich selbst zu überzeugen fällt vielen sehr schwer, nicht zuletzt, weil sie noch nicht mal von sich selbst wirklich überzeugt sind.

Und selbst wenn das der Fall sein sollte… das Anderen gegenüber zu behaupten ist vielen sehr unangenehm.

Und dass genau das auch heute gar nicht mehr notwendig ist, finde an der „neuen Art des Marketing und Verkaufs“ so wunderbar.

Für mich ist Verkaufen = Vertrauen aufbauen.

Doch wer jetzt hergeht und zu seinen Kunden Vertrauen aufbaut, nur um zu verkaufen… Nö, so funktioniert der nicht. 😉

Wenn ich alle meine Aktivitäten nur unter dem Gesichtspunkt des Verkaufens plane und durchführe, werden das die Menschen da draußen irgendwann merken. Die Welt ist transparent geworden und der größte Fehler, den man machen kann, liegt meines Erachtens darin, seine Kunden zu unterschätzen.

[Tweet „Die Welt ist transparent geworden. Unterschätze niemals Deine Kunden.“]

Austricksen und „übers Ohr hauen“ durch Versprechungen oder Lockangebote sind vielleicht Taktiken, die hier und da noch funktionieren mögen. Doch welche Kunden bekomme ich dabei? Und ich glaube daran, dass die Menschen mit denen ich, egal auf welcher Ebene, zu tun habe, es irgendwann unterschwellig (oder energetisch, wie auch immer man es nennen mag) merken werden, dass ich nicht fair spiele.

Also keinerlei Strategie, nur alles aus Leidenschaft?

Ich würde lügen, würde ich behaupten, dass ich alles was ich tue, rein aus Leidenschaft mache. Es wäre einfach gelogen zu behaupten, dass alle meine facebook Postings, alle meine Blogartikel und was ich sonst so tue, aus reinem guten Willen der Menschheit gegenüber geschehen. Ich bin nicht von der Wohlfahrt. Ich möchte von dem, was ich aus Leidenschaft tue leben können. Ich will Geld damit verdienen und dazu brauche ich Kunden.

Wo ist also der schmale Grad, wo sich reine Marketingstrategien und das Handeln aus ganzem Herzen treffen? Gibt es das überhaupt? Marketingstrategien sind zweckgerichtet. Etwas, das ich aus Liebe zum Tun tue, ist zweckfrei. Ich tue es, weil es Freude macht und ich bin dabei im Flow. Wird nicht jeder Flow sofort unterbrochen, sobald sich der Zweckgedanke einschleicht? Ist Marketing im Flow also quasi unmöglich?

In meiner kleinen Welt gibt es dafür eine Lösung: Ich habe gelernt, Marketing zu lieben.

Ja, ich sage bewusst, dass ich das gelernt habe, denn bis vor einigen Monaten war mir der Gedanke, dass man so etwas wie Marketing überhaupt mögen kann, wirklich fremd. Über Verkaufen habe ich ähnlich gedacht. Doch dann habe ich gelernt, dass es ehrliches, authentisches und vor allem RESPEKTVOLLES Marketing geben kann. Ich habe außerdem gelernt, dass nichts „ehrenhaftes“ daran ist, mein Licht unter den Scheffel zu stellen und mich nicht meinem Wert entsprechend zu verkaufen. Ich diene der Welt damit nicht, wie es ja so schön in der Antrittsrede von Nelson Mandela heißt und die ich mir solange über meinen Schreibtisch gehängt habe, bis ich das verinnerlicht hatte.

AntrittsredeMandelaBildDu kannst sie Dir downloaden und auch aufhängen, wenn Du magst 🙂

Ok, was bedeutet das genau?

Das bedeutet ganz einfach, dass ich mir vor allen Aktivitäten, die ich durchführe, immer eine Frage stelle, die vielleicht sehr banal klingt, doch für mich allesentscheidend ist:

„Fühle ich mich gut, bei dem, was ich da gerade mache?“

Es gibt manchmal Marketingstrategien, bei denen ich ein „komisches Gefühl“ habe. Aus irgendeinem Grund, den ich vielleicht nicht mal gleich rational erklären kann, fühle ich mich unwohl. Sei es, dass ich das Gefühl habe, dass ich, um dies und das zu tun oder zu schreiben, nicht ganz ehrlich sein könnte oder , dass es sich anfühlt, als würde ich meine Kunden damit irgendwie übervorteilen. Wenn sich etwas in der Art einstellt, lasse ich es. Egal, ob ich rational davon überzeugt bin, dass das Kunden bringen könnte oder nicht. Ich lasse es einfach sein und suche etwas, das sich für mich gut anfühlt.

[Tweet „Mit Strategien, die sich gut anfühlen, wird Marketing authentisch und macht richtig Spaß!“]

Ein Beispiel dazu. Seit einigen Tage biete ich meinen kostenlosen E-Kurs „Kunden magisch anziehen – Positionierung für Coaches“ an. Als ich gerade dabei war, diesen Kurs zu entwerfen, fand ich ein Video einer amerikanischen Facebook-Marketerin, in dem sie ihre Strategie vorstellte, wie man aus ihrer Sicht einen „lead magnet“ erschafft und Teilnehmer dafür gewinnt. Die Strategie ansich fand ich toll, doch es gab ein paar Punkte, die fühlten sich für mich nicht stimmig an. Ich pickte mir die Rosinen heraus, den Rest ließ ich weg. Zu dem Kurs haben sich seit vergangenem Dienstag 97 Teilnehmer angemeldet.

(Anmerkung: Den Kurs gibt es immer noch, allerdings ist er inzwischen nicht mehr kostenlos. Die kostenlose Variante hatte mir innerhalb von 3 Monaten 500 neue Newsletterabonnenten gebracht.)

Schritt für Schritt stelle ich mir auf diese Weise meinen eigenen, zu mir passenden Marketing-Werkzeugkoffer zusammen.

Die Standardkoffer waren alle nichts für mich. Doch meinen persönlichen Werkzeugkoffer liebe ich. Ich liebe ihn wirklich. Z.B. liebe ich es, Menschen etwas zu schenken. Also erstelle ich für meine Kunden einen E-Kurs und verschenke ihn. Ich liebe es, mit meinen Kunden persönliche Gespräche zu führen. Also hab ich telefonische Zielgespräche verschenkt (innerhalb von zwei Tagen waren insgesamt 24 Termine belegt). Ich liebe es, zu schreiben, daher schreibe ich diesen Blog. Ich liebe es… ach ja, ich glaub, Du weißt was ich meine, oder?

Aus alledem haben sich nun auch bereits meine ersten Kunden für mein 2. Onlinecoachingprogramm ergeben.

Marketing im Flow! Geht also doch! 🙂

Jetzt interessiert mich, was liebst Du und was davon setzt Du in Deinem Marketing ein?

Liebe Grüße

Christina

 

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9 Kommentare zu „Marketing im Flow? Das geht doch gar nicht.“

  1. Danke für diesen Artikel!!! Auch bei mir ist dieses Thema stets aktuell.
    Was mir geholfen hat ist in diesem Zusammenhang ein Zitat von Marie Forleo:

    „If you don`t sell, you´re steeling from those, who need you most.“

    Das hat meinen Schalter umgelegt und es geht jetzt leichter, mich zu verkaufen.
    Nicht immer, aber immer öfter.
    Weiterhin viel Erfolg, liebe Christine!!

  2. Liebe Christina, „ich bin nicht von der Wohlfahrt“ – haha, Deine ehrliche Art ist so erfrischend. Deine Herangehensweise auf Dein Gefühl zu hören finde ich für alle Bereiche eines eigenen Business wichtig. Ein Unternehmensberater meinte vor ein paar Jahren mal zu mir, ich soll immer auf mein Störgefühl hören – und diesem inneren Wegweiser habe ich viel zu verdanken. Ganz lieben Dank für Deinen Artikel! 🙂 Sandra

  3. Liebe Christina,

    Toller Artikel – mal wieder 😉

    Finde deine ehrliche und authentische Art super.
    Ich bin auch der Meinung, dass wir beim Marketing – wie bei allem anderen auch – authentisch und WIR bleiben sollten.

    Vergessen wir nicht, dass wir keine Staubsauger verkaufen möchten sondern echten Mehrwert, mit zum Teil sehr persönlichem Einsatz und Mitgefühl schaffen.
    Wir sind einmalig, genau wie unsere Kunden. Lasst uns nicht miteinander im dauernden Vergleich stehen sondern auf unser Herz hören und herausfinden, welcher Marketingweg für MICH der beste ist.

    Liebe grüße
    Nicole

    1. Hallo Nicole,

      vielen liebe Dank.

      Ja, der ständige Vergleich kann sehr belastend sein. Und z.B. ist die reine Anzahl von Likes einer Seite im direkten Vergleich oft überhaupt nicht aussagekräftig, weil es da noch sehr viel drauf ankommt, WER da alles geliked hat.

      Liebe Grüße
      Christina

  4. Liebe Christina,
    da packst du ein heißes Eisen an für die meisten Frauen. Schleimiges Verkaufen oder uns anbieten wie Sauerbier, das liegt kaum einer.
    Für mich muss verkaufen immer auch authentisch und ehrlich sein. Ich habe festgestellt, dass es mir und meinen Kundinnen leichter fällt etwas anzubieten von dem wir so begeistert sind dass wir gar nicht anders können. 😉

    Das fühlt sich dann gut an und nicht nach Klinken putzen.
    Liebe Grüße, Ines

    1. Hallo Ines,

      wie wahr! Wenn ich begeistert von etwas reden kann – und das fällt mir bei meiner Arbeit nie schwer – dann fühlt sich das nie wie verkaufen an. Ich denke in dem Moment auch gar nicht darüber nach. Und was passiert? Ich verkaufe. 🙂

      Liebe Grüße
      Christina

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